Tipps zum Verarbeiten von Platin
Allgemeines:
Glühen v. Pt-Leg.:
Im Ofen je nach Mat.-Stärke 8 Min./900-1000°C. Mit Flamme
Weißglut. Anschließend in Wasser abschrecken (Kein Spiritus!) Keramikunterlage,
oder weißer Schamotte! Vor jedem Glühen und nach jedem Walz-/Ziehprozess sollte
das Metall mit einer 10%igen Salpetersäure abgebeizt werden (Entfernt evtl. eingedrückte
Fremdkörper). Versprödung durch: Si,C,S, Borate (Metallide)!
Aushärten:
Nur bei Spezialleg. möglich, z.B. Pt/Ga. Jedoch deutliche Kaltverfestigung durch Umformen
(Härte, Festigkeit, Elastizität).
Löten/Schweißen:
Schweißen ist besser als Löten (Keine Kontrollote, leichtes auspülieren (Lot spröder
als Leg.), Farbunterschiede). Löten nur bei Mat.dicken < 0,8mm, Zweitverbindungen
oder Fugenbetonung. Beim Schweißen Leg.Teil (ca. 0,1mm dick) mit guten Überständen
in Fuge stecken und niederschmelzen. Beim Löten/Schweißen keine Flußmitttel
verwenden (unnötig u. schädigend!); für Au/Ag-Verbindung ex. Boratfreie Flußmittel!
Werkzeuge ausschl. f. Pt verwenden (Diffusion schädigt Pt!, hauptsächlich C,S; Spez.
Keramiktiegel statt Ton-,Graphittiegel). Nicht auf Kohlenstoff glühen (Keramiktiegel
o. heller Schamotte!). Gips- und Asbestfreie Pt-Einbettmassen verwenden (Z.B. Phosphatgebundene).
Kein C-haltiger Bindedraht. Nicht in Spiritus ablöschen. Kein Acetylen
(C2H2) als Brenngas da ungesättigter Kohlenwasserstoff! Geeignet ist am besten
Knallgas (H2/O2) aus dem Gasgenerator (Hydrozongerät). Blaue Flamme wählen). Anstelle
der Pt-Lote können auch Weißgoldlote verwendet werden, die durch ihre höhere
Arbeitstemperatur oft eine erhöhte Festigkeit bringen.